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Was mich aktuell beschäftigt
Tempolimit und Mindestlohn – viele Themen des Wahlkampfs sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Die deutsche Wirtschaft stürzt ab, Europa zerfällt, und Putin rückt in der Ukraine weiter vor. Wir brauchen endlich Politiker, eine Führung, die diesen Herausforderungen gewachsen sind.
Noch nie war Psychologie so wichtig für Politik. Denn überall kommen Narzissten an die Macht. Die Lage ist dramatisch. Vor allem für Deutschland. Ausgerechnet jetzt steht ein Wahlkampf an, der wiedermal so "deutsch" abläuft – die echten Probleme werden kaum angesprochen und die weltweiten Herausforderungen für deutsche Politik werden sorgfältig ausblendet.
Die Wahlkampfthemen einiger Parteien sind fast kabarettartig aus der Zeit gefallen: Die Grünen sind wieder entschieden für ein Tempolimit auf Autobahnen, die SPD setzt alle Hoffnung in eine Erhöhung des Mindestlohns, die FDP streitet tapfer mit letzter Kraft für die Einhaltung der Schuldenbremse – doch mit der Welt da draußen hat all das überhaupt nichts mehr zu tun.
Da brennt nämlich die Hütte: Die deutsche Wirtschaft stürzt ab, Europa zerfällt, Putin rückt in der Ukraine vor, und in den USA steht ein Präsident in den Startlöchern, der entscheidet und handelt. Egal was andere davon halten. Die entscheidende Frage wird sein, ob in Deutschland Politiker in die Verantwortung kommen, die diesen Problemen gewachsen sind – vor allem den psychologischen Herausforderungen, denen sich neuerdings die Regierenden zu stellen haben.
Da rächt es sich, dass Politik in den vergangenen Jahrzehnten für begabte Menschen nicht mehr attraktiv war. In der Wirtschaft verdienen Topmanager viel mehr als Politiker. Dann muss man noch rund um die Uhr zur Verfügung stehen und sich zu allem Überfluss noch öffentlich beschimpfen lassen.
Wer das macht, muss entweder dumm, sehr eitel oder sehr idealistisch sein, im schlimmsten Fall alles gleichzeitig. Zuletzt hat die Ampel vorgeführt, was das Ergebnis ist, wenn persönlich völlig ungeeignete Menschen die falschen Ämter besetzen. Solche Fehlleistungen schüren in der Bevölkerung Zweifel an der Funktionsfähigkeit der Demokratie.
Verantwortlich dafür war der Bundeskanzler, der sich auch seinerseits mehr oder weniger zufällig auf diesem Posten wiederfand. Die SPD wollte ihn noch nicht einmal als Vorsitzenden und stellte ihn als Verlegenheitskandidaten auf, weil sonst niemand bereit war, nach der absehbar verlorenen Wahl als Verlierer vom Feld zu gehen. Doch dann kam es anders.
Wie aber Konrad Adenauer seinem Nachfolger Ludwig Erhard bescheinigt, der ein guter Wirtschaftsminister gewesen war, so bescheinigt jetzt auch Angela Merkel, das Olaf Scholz ein guter Finanzminister war. Während Scholz als Minister noch locker agierte, steigerte sich seine Befangenheit als Kanzler ins Karikaturhafte.
Er hielt sich krampfhaft an den Mappen fest, mit denen er steif zum Rednerpult schritt, las sogar seltene Gefühlsausbrüche vom Teleprompter ab und war auf fatale Weise entscheidungsunfähig und ängstlich. So wurde er unabsichtlich zum idealen Adressaten von Putins Drohungen, auf die er geradezu sichtbar zusammenzuckte: „Eine furchtbare Eskalation“.
Psychologisch ermutigt man aber einen Aggressor, wenn man auf Drohungen mit Angst reagiert. Olaf Scholz tut das sicher nicht Putin zuliebe, sondern glaubt, damit Wähler, die wirklich Angst haben, für sich zu gewinnen. In Wahrheit gefährdet er damit Deutschland und Europa – denn ein Aggressor, der den Eindruck gewinnt, seine Aggression hat Wirkung, wird immer aggressiver.
Seine Unsicherheit überspielte Scholz mit einer grotesken Selbstgefälligkeit. Am Ende fiel seine mangelnde Souveränität bei den kleinlichen Attacken auf seinen ehemaligen Koalitionspartner und seinen kindlichen Pöbeleien gegenüber dem Oppositionsführer auf. Dass die Fortsetzung einer solchen Kanzlerschaft für Deutschland eine Katastrophe wäre, das erkannte man sogar in der SPD. Sie schaffte aber nicht, was der Union 1966 gelungen war, die damals ihren ebenso überforderten Kanzler Erhard zum Rückzug bewogen hatte. Wäre Friedrich Merz eine Alternative? Von Wirtschaft versteht er was, aber er sei kein „Frauentyp“ sagen Männer, die sich selbst für „cooler“ halten. Doch Deutschland braucht als Kanzler jetzt keinen Frauentyp, was immer das sein soll, sondern jemanden, den z.B. Trump oder Putin ernst nimmt.
Er wirke nicht warmherzig genug, sagen andere. Doch Donald Trump dürfte nicht auf „Warmherzigkeit“ reagieren, sondern auf einen fast 2 Meter großen Mann, der in der Wirtschaft gearbeitet hat, sogar in einem großen amerikanischen Unternehmen, der weltläufig ist, gut Englisch spricht und nicht im Verdacht steht, ein „Merkelianer“ zu sein.
Das mag oberflächlich klingen, aber es könnten die entscheidenden psychologischen Wirkfaktoren sein, die unser Land vor den verheerenden Wirkungen der bisherigen Trumpschen Aversion gegenüber Deutschland bewahren könnten. Wen gibt es da noch?
Außerdem ist es von existenzieller Bedeutung für unser Land, dass die unter Angela Merkel und Olaf Scholz abgekühlten und inzwischen vielfach zerrütteten Beziehungen mit unseren europäischen Partnern von einem Kanzler profitieren könnten, der, wie Friedrich Merz, mal Europaabgeordneter war und über gute europäische Kontakte verfügt. Das klingt fast so, als würde ich Merz als Kandidat unterstützen. Nein, genau darum geht es - um eine ehrliche sachliche Bewertung der Kandidaten, die zur Wahl stehen.Unter psychologischen Gesichtspunkten müssten also selbst kluge alte Friedensbewegte erkennen können, wie die ängstliche Zögerlichkeit von Olaf Scholz nicht den Frieden fördert, sondern Putin zu immer weiteren Aggressionen ermutigt hat.
Und nicht nur VW-Arbeiter müssten sich fragen, ob nicht ein wirtschaftskompetenter Kanzler ihre Arbeitsplätze eher sichert als der Kandidat der ehemaligen Arbeiterpartei. Es sind ernste Zeiten, deswegen brauchen wir kompetente Amtsträger und keine Gut-Wetter-Politiker oder gar populistische Polit-Amateure.
Deutschland hat das nicht verdient. Wir sind nach wie vor die drittgrößte Industrienation der Welt. Wir tragen weltweit in vielen Branchen eine gesellschaftliche Verantwortung. Es ist auch nicht immer alles schlecht – auch das muss jetzt endlich aufhören. Unser Land gehört zu den gepflegtesten, sichersten Ländern der Welt. Ja – es gibt viel zu tun; die Infrastruktur ist veraltet, die Bildung ...., medizinische Versorgung, die Industrie usw. überall muss angepackt werden. Aber nicht nur die Politiker, sondern wir – wir Unternehmer, Väter und Mütter, wir alle sind jetzt gefragt. Alle müssen mit anpacken und in die Verantwortung gehen. Nur so werden wir wieder zu dem „Deutschland“ was wir mal waren.